Schutz – Erholung – Erziehung

Kunst in Natur und Garten

Die Einmaligkeit der Natur muss es ins Bewusstsein des Menschen schaffen, erst dann ist ihre Erhaltung möglich. Die Kunst hatte immer schon die Aufgabe Erhabenes zu manifestieren.

An den immer zahlreicher entstehenden Lehrpfaden und Rundwanderwegen in Verbindung mit Kunstwerken lässt sich mit Staunen eine Wechselwirkung zwischen Kunst und Natur ablesen. Natur als Kunst oder umgekehrt ist bestens geeignet, Inhalte der Umweltbildung auf gestalterischer Ebene zu vermitteln. Sicherlich trägt auch die Musik dazu bei. Eine Theorie besagt, dass man aus dem Rauschen der Wasserfälle stets einen F-Dur Dreiklang (Naturton) heraushören könne. Viele Kärntnerlieder erklingen ebenfalls in F-Dur, zum Beispeil das beliebte „Bist du nit bei mir“. Selbst ist mir aufgefallen, dass auch Steine klingen. Als ich den Duineser Rilke-Weg ging, marschierte ich über ein riesiges Geröllfeld. Unter meinen Tritten entwickelte der Kalkstein einen seltsam hohen Ton, vollkommen anders als Sand- oder Steinflächen etwa in Kärnten.

Der Steinbruch wurde, wie schon erwähnt, als Kunstraum ein Thema. Er liefert nähmlich, im gegensatz zu geschlossenen Hallen, Resonanz für die Kunst. Man könnte auch schlicht sagen: Ambiente. Besonders der Gegensatz von Geborgenheit und Gefahr übt einen besonderen Reiz aus. Befindt man sich im Inneren des Steinbruches, fühlt man sich geborgen. Steht man aber oben, am ungesicherten Rand, wird man rasch vorsichtig, hat vielleicht Angst, vor dem Hinunterfallen. Eine Möglichkeit dieser Gefahr zu begegnen wäre ein Netz über den Steinbruch zu spannen. Daraus würde sich etwas vollkommen Neues ergeben: Der Raum bekommt eine andere Bedeutung, weil vom Gefühl her von oben zwar keine Gefahr droht, aber im Inneren des Steinbruchs ein Gefühl der Gefangennahme entsteht. Als ich das Steinbruch-Naturgartenprojekt mit mit „Herz von Kärnten“ benannt habe, kam ich zu der Überlegung, die Herzform des Steinbruches mit Hilfe eines symbolischen Herzens auf dem Netz zu betonen. Wieviel an Kunst kann aus individuellen Deutungen entstehen? Was bewirkt der Zusammenhang von „Herz auf dem Netz“ oder „Herz im Netz“?

Zurück zu Stein – und Ton (Lehm): Diese Materialien sind sowohl im Naturgarten als auch in der Kunst wesentliche Bestandteile. Im Gespräch mit dem Innungsmeister des Baugewerbes, Stefan Hasse, wurde mit bestätigt, dass die Kunst der Steinmauerarbeiten aus der Region Keutschach nach wie vor landesweit geschätzt wird. Das aus dem Steinbruch entnommene Material (Festgesteine) wurde hauptsächlich zum Kalkbrennen verwendet, aber eben sehr gerne bei Steinmauerarbeiten eingesetzt.
Wesentlich älter noch als die Steinwerkkunst ist die Keramik- und Töpferkunst in Keutschach, sie geht nachweislich bis in die Zeit der Pfahlbauten zurück. Die lange Tradition des Töpfergewerbes wird von der Familien Perdacher noch gepflegt.

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