Schutz – Erholung – Erziehung

Naturgarten – Interview mit Herrn DI Johann Zöscher

Sehr geehrter Herr DI Zöscher!

Als Leiter des BFW (Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft) –FAST Ossiach (Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach/Kärnten) haben Sie in Ihrem Haus im Bereich der Aus-und Weiterbildung eine Reihe von forstfachlichen Veranstaltungen.

Meine Fragen an Sie: Können bei diesen Veranstaltungen, Seminaren und Workshops auch forstlich nicht Vorgebildete, also einfach am Wald Interessierte teilnehmen?

Ja, an den Weiterbildungsveranstaltungen kann jeder am Wald Interessierte teilnehmen. Bei Ausbildungsveranstaltungen (Forstfacharbeiter, Forstwirtschaftsmeister) müssen gewisse „Einstiegsvoraussetzungen“ erfüllt werden.

Welche Veranstaltungen sind das im Besonderen?

Das BFW – Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach bietet alljährlich etwa 150 Kurs- und Seminarveranstaltungen an. Die Mehrzahl der Kurse ist der Verbesserung der Arbeitsmethodik und der Erhöhung der Arbeitssicherheit bei der gefährlichen praktischen Waldarbeit gewidmet. Daneben werden aber auch Spezialseminare zum Thema Waldpädagogik (Zertifikatslehrgang), Ökologie und Ökonomie der Waldbewirtschaftung sowie vielen anderen Themenbereichen rund um die Thematik „Lebens- und Wirtschaftsraum Wald“ angeboten.

Welche Räumlichkeiten und Außenanlagen stehen der FAST für die Unterrichstszwecke zur Verfügung?

Für die theoretischen Unterrichte stehen den Kursteilnehmern 4 Lehrsäle und eine Lehrwerkstätte zur Verfügung.
Für die praktischen Einheiten wird das Lehrrevier Ossichacher Tauern der Österreichischen Bundesforste AG (630 ha) genutzt.

Um ein positives Waldbewusstsein in der Öffentlichkeit zu erzeugen, sind zum Beispiel sog. Waldreservae (Urwälder) entstanden. Kennen Sie solche „Waldinseln“ in Kärnten?

Es gibt eine Reihe von Naturwaldreservaten und Generhaltungsbeständen in Kärnten, so auch eine Fläche am Ossiacher Tauern.

Im Gurktal entstand 1998 ein „Waldgarten„, ein Ort, an dem man arbeiten und sich gleichzeitig wohl fühlen kann. Haben Sie persönlich Erfahrungen mit „Waldgärten“ oder kenne Sie einen Ort des Wohlbefindens im Wald, der in Ihnen positive Emotionen weckt?

Wald an sich weckt Wohlbefinden. Für mich ist Wald Arbeitsplatz, Erholungsraum, Kraftquelle und Raum für Inspriation und neue Impulse. Ich könnte mir keinen schöneren „Lebensplatz“ vorstellen.

 Waldgarten – NaturWaldgarten: Können Sie spontan eine Definition für den Naturwaldgarten geben?

Naturwaldgarten könnte in vielfältigem Sinn gemeint sein, da bedarf es einer näheren Definition der Zielsetzungen.
Das Wort „Garten“ impliziert für mich jedoch eine vom Menschen sehr stark beeinflusste, oftmals künstliche Umgebung. Wir Forstleute sind schon seit langem auf dem Weg der naturnahen Waldbewirtschaftung.

Sollte bei der Definitionsfindung von Naturgarten – Naturwaldgarten die Forstpartie mitreden?

Egal ob es um Naturgarten, Naturwaldgarten oder sonstiges handelt: die „Forstpartie“ MUSS in jegliche Prozesse mit eingebunden werden, die mit dem Wald zu tun haben oder im Wald stattfinden sollen. Das ist zentrale Botschaft bei allen unseren Waldpädagogikveranstaltungen. Jeder Quadratmeter Wald hat einen Eigentümer. Der Eigentümer hat das ureigenste Recht zu wissen und zu bestimmen, was auf seinen Waldflächen passiert, in allen Belangen!

Sehr geehrter Herr DI Zöscher ich Danke für das Gespräch.

 

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