Dass Naturschutz nicht nur Idealisten vorbehalten ist, beweist in zunehmenden Ausmaß der Faktor „wirtschaftliche Nachhaltigekeit“. Eine (intakte) Natur ist heute beliebter Werbeträger in vielen Branchen. Allen voran die Tourismuswirtschaft mit der Idee des „sanften Tourismus“ voll auf sie – Erholung und Wellness sind praktisch zwangsläufig mit natur verbunden, dafür braucht es speziellen Raum. Doch auch der bisher beinharte Businessbereich denkt um und bucht Natur-Seminar-räume. Eine Zukunftsperspektive für den Naturgarten?
Die positive Grundeinstellung gegenüber naturnahen Produkten und der Reiz, etwa die „dazugehörige“ Pflanze kennenzulernen, wecken das Interesse für den Blick über den Tellerrand hinaus – im wahrsten Sinne des Wortes. Nachhaltigkeit und biologisches Wirtschaften sind zwar noch nicht in aller, aber in vieler Munde.
Eine Möglichkeit, die Grundidee Naturgarten weiterzuentwickeln besteht darin, unter bestimmten Voraussetzungen den Hausgartenaspekt des Naturgartens stärker zu betonen und das Augenmerk auf die Föderung bestimmter Arten zu legen. Damit könnte z.B. durch gezielte Föderung des Anbaues von pharmakologischen interessanten Pflanzen in der jeweils natürlichen Umgebung ein zusätzliches Standbein für Landwirte in sogenannten Ungunstlagen aufgebaut werdenb, während die wilden Bestände geschont bleiben (z.B. Enzian und Arnika im Hochgebirge, Kalmus oder Engelwurz auf feuchten Flächen etc.). Ähnliches wurde schon mit den „Wildgärten“ von Machatschek im Kapitel „Kriterien für eine Entscheidung“ angesprochen.
Quellen – Verwendete Literatur
Machatschek Michael: Nahrhafte Landschaft: Ampfer, Krümmel, Wildspargel, Rapunzelgemüse, Speiselaub und andere wiederentdeckte Nutz- und Heilpflanzen. Böhlau Verlag, Wien 1999
Am 13. November 2009 von Albert
Kategorie: Kräuter, Wirtschaft
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