Schutz – Erholung – Erziehung

Naturgarten – Ein Steinbruch ist ein Steinbruch, von Margot Wohlkönig

Der Steinbruch ist ein Steinbruch, wegen dessen, was er nicht ist. Ich war heute da und hab mir in der Mitte seines Herzens ein Bild gemacht. Er ist klein, ich hab ihn mit größer vorgestellt, ein Fußballfeld hat darin keinen Platz. Die Felswände ringen viele Meter steil nach oben. Keine Chance, da raufzuklettern.

Margot-WohlkönigMargot Wohlkönig
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Der Gesteinsabbau wurde nach Norden, Osten und Westen in die Tiefe und Breite betrieben. Nach Süden hin öffnet sich der Steinbruch, nur wenige Meter bis zum See und zur Bundesstraße. Wie ich so stehe, das lockere Gestein der steilen Wände sehe und die Geräusche vorbeifahrender Autos höre, denk ich mir: Die Gefahr, hier von einem Stein erschlagen zu werden ist sicher geringer, als einige Meter weiter von einem rasenden Auto angefahren zu werden.

Nein, er wirkt nicht bedrohlich, der Steinbruch, es riecht gut in seiner Tiefe, die Luft fühlt sich weich und mild an. Trotz des kühlen Wetters, der Feuchtigkeit und des kalten Gesteins. Es ist ein richtiger Marmorsteinbruch, mit edlem, strahlend weißem Marmor hellbraun geädert. Das ist für mich etwas ganz Besonderes!

In der Nähe meines Zuhauses gibt es einen geheimen, kleinen Marmorsteinbruch. Ein kleines Stück hab ich von ihm mitgenommen. Und ich hab etwas von mir dagelassen. Um das Gleichgewicht wieder herzustellen.

TCM - ErnährungDer Steinbruch ist ein Steinbruch, weil er kein Naturgarten ist. Rostige Stacheldrähte um Zäume und Holzbalken gewickelt, mit Gebüsch verwachsen, quergelegte Holzstämme, Plastikrohre, gefällte Baumstämme, kahle Äste, Plastiksäcke, Schotter, kaputte Wegweiser, Warntafeln, halb vergrabene Hinweisschilder. Zuwege sind verbarrikadiert.

Eine Gstetten hat ihr Territorium gefunden. Himbeersträucher auch. Immerzu steigt man über stachelige Äste oder Drähte. Achtsam, um bloß nicht hängen zu bleiben. Der Weg raus war mühsamer als hinein. Die Achtsamkeit und Konzentration reduzierte sich auf den Weg zurück. Geblieben ist ein Gefühl, nicht willkommen gewesen zu sein. Das ist kein Naturgarten, weil es ein Steinbruch ist.

Inspiriert wurde ich auch durch den weisen Spruch von Dr. Damiaan A.J.P. Denys, Philosoph, Mediziner, Psychiater, Professor an der Universität Amsterdam, der sagt: Wir sind, was  wir sind, wegen dessen, was wir nicht sind.

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